486 Minuten. Solange musste der Wuppertaler SV keinen Gegentreffer hinnehmen. Gegen die abstiegsgefährdeten Sportfreunde aus Lotte riss diese Serie erstmals nach zuvor fünf Partien ohne Gegentor. Eine andere Serie konnte der WSV dafür ausbauen. So gewann die Mannschaft von WSV-Trainer Björn Mehnert wettbewerbsübergreifend allesamt ihre vergangenen fünf Spiele und behauptet damit den dritten Tabellenplatz.
Obwohl Mehnert seine Elf offenbar gut auf den Gegner eingestellt hatte, lief nicht alles wie geplant: „Wir wussten was uns gegen Lotte erwartet, haben es uns aber auch selbst schwer gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir in vielen Situationen viel zu kompliziert gespielt. Dadurch haben wir dem Gegner Mut und Selbstvertrauen gegeben. Und das obwohl wir zwischenzeitlich 1:0 geführt haben.“
Sportfreunde Lotte: Luyambula – Allmeroth, Domröse, Minz, Terzi – Brauer, Goransch (63. Stettin), Han – Andzouana (80. Determann), Aydinel (90. Richter), Euschen
Schiedsrichter: Tobias Severins
Tore: 1:0 Saric (16.), 1:1 Minz, 2:1 Königs (28.)
Gelbe Karten: Saric (21.) – Goransch (50.), Richter (90.)
Gelb-Rot: Saric (44.) Zuschauer: 978
Kurz vor der Pause musste dann auch noch Semir Saric mit Gelb-Rot vom Platz. „Wir haben uns selbst in die Situation gebracht, dass wir 45 Minuten in Unterzahl agieren mussten. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass ich zwar noch nicht so alt bin und mein Herz noch gut ist, aber nächstes Mal versuchen wir es mal zu elft.“ Denn schon beim 1:0-Sieg in Mönchengladbach, in der Vorwoche, beendete der WSV das Spiel mit zehn Mann.
Doch der WSV behielt erneut in Unterzahl die Oberhand: „In der zweiten Hälfte haben wir dann auf eine Fünferkette umgestellt. Das hat die Mannschaft gut gemacht und keine klare Torchance von Lotte zugelassen. Selbst hatten wir aber auch ein paar Situationen, die man besser hätte ausspielen können. Aber wir haben das 2:1 über die Ziellinie gebracht“, freute sich Mehnert.
Auf der anderen Seite blieben die Sportfreunde auswärts weiter punktlos und verpassen einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. SFL-Coach Andy Steinmann war aber zumindest mit dem ersten Durchgang einigermaßen zufrieden: „Wir haben die erste Halbzeit recht offen gestaltet. Beide Mannschaften hatten wenige Torchancen, daraus aber jeweils Tore erzielt. Meiner Meinung nach hätten wir auch zurecht mit einem 2:2 in die Halbzeit gehen können.“ In Durchgang zwei hätte er sich dann allerdings mehr von einer Elf erhofft, spielte sie doch 45 lang mit einem Mann mehr: „In der zweiten Halbzeit waren wir einfach nicht drückend genug, um das Tor nachzulegen. Wir haben aus unserer Überzahl viel zu wenig gemacht. Aber Wuppertal hat auch alles reingeworfen und nichts zugelassen. Ich bin enttäuscht, dass wir es in der zweiten Halbzeit mit einem Mann mehr nicht besser gelöst bekommen haben.“